Über mich
Wie bin ich auf den Hund gekommen?
Seit meiner Kindheit lebe ich mit mindestens einem felligen Vierbeiner an meiner Seite. Geprägt vom Familienhund mit "dezent gesetzten Grenzen", über tiefenentspannte Hofhunde die sich durch nichts und niemanden aus der Fassung bringen lassen, trat 2018 meine damals 3 jährige Podenca Hündin Amica aus dem spanischen Tierschutz in mein Leben. Sie ist oft mehr Katze als Hund, was sie jedoch nicht dran hindert, diese als ihre Erzfeinde zu betrachten. Und was soll ich sagen: sie war und ist meine Herausforderung in Sachen Gelassenheit und klarer Kommunikation und ein Spiegel meiner Emotionen - mein Seelenhund und ideale Testerin für Hundebegegnungen um zu schauen "wie ernst" die anderen Hunde es meinen. 2019 kam dann mein damals 11 Monate alter Bodequero-Mix Rüde Frijolito, ebenfalls aus Spanien, zu uns. Er hat mich gelehrt wie sehr sich ein Hund über die Zeit entfalten kann, mutiger und selbstsicherer werden, wenn man ihm den Raum dafür gibt - mittlerweile ist er der souveräne Streitschlichter in der Hundegruppe und geduldiger Welpenerzieher.
Warum bin ich Hundetrainerin geworden?
Als Amica in mein Leben trat, musste ich alle bisher bekannten Ideen zum Thema Hundetraining über den Haufen werfen. Kommandoaufbau, Leinenführigkeit, Rückruf? Das alles schien unendlich weit entfernt mit einem Hund der lautstark fiepend und bellend unruhig von einer Seite zur anderen immer und immer wieder in die Leine knallt. Sich unbedacht einfach neben sie zu setzen wurde ihrerseits mit plötzlichem Geschrei beantwortet. Draußen war ich das erste halbe Jahr komplett Luft für sie. Es hat ganze
1 1/2 Jahre gedauert, bis sie das erste Mal von alleine Körperkontakt gesucht hat. Das ist auch bis heute eher eine Sache für einen ausgewählten Kreis - zu ihren Bedingungen und das ist für unser Zusammenleben auch ok so. Einen sog. "Will to please" suche ich bei ihr bis heute vergebens.
Frijolito, die kleine Bohne, ist der Sonnenschein und beste Mitarbeiter im Büro in Sachen Feel Good Management. Es gibt nichts Größeres für ihn als Hände die ihn anfassen und kraulen...stundenlang...er ist unersättlich. Das hindert ihn jedoch nicht daran, zunächst seinem Instinkt der Territoriumsverteidigung zu folgen und alles und jeden der unbekannt ist (und manchmal auch bekannt) lautstark bellend anzukündigen - er ist und bleibt nunmal ein Hund. Er hat mir gezeigt, dass man manchmal Dinge mit einem lachenden und einem weinenden Auge betrachten muss. Anfangs geprägt von immenser Unsicherheit hat er ständig Rücksprache mit mir gehalten und ist mir nicht von der Seite gewichen - ein "einfacher" Begleiter. Mit der Zeit ist er aufgeblüht, hat sich mehr zugetraut, ist selbstbewusster geworden - und hat damit gelernt, dass auch er in der Lage ist Entscheidungen zu treffen, auch wenn diese aus menschlicher Sicht nicht immer unbedingt die Besten sein müssen. ;)
Zusammen sind wir zu Dritt ein Dreamteam geworden, das sich Fehler verzeiht und Raum lässt wo er gebraucht wird.
All das hat mir gezeigt, dass es oftmals weniger um starres Kommandolernen geht, sondern vielmehr darum Verständnis für die Bedürfnisse eines jeden Einzelnen zu entwickeln. Unsere Hunde kommunizieren sehr genau wie sie sich fühlen und was als nächstes passieren wird. Wenn wir bereit sind ihre Sprache zu lernen und sie als das zu sehen was sie sind - nämlich immernoch ursprüngliche Wesen mit oftmals anderen Bedürfnissen wie wir Menschen - ist der Grundstein für ein harmonisches Miteinander gelegt. Darauf aufbauend können wir einen fairen Rahmen schaffen, der es ihnen ermöglicht sich in unserer Welt zurechtzufinden.